Lofoten – Wandern auf den nordischen Malediven
- wanderblondies
- 27. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Hoch über dem Polarkreis findet sich ein Wanderparadies sondergleichen. Hier sind acht Touren, die das Beste der Lofoten vereinen.

Die Lofoten sind einzigartig; wegen der Natur, den Ausblicken, den Zimtschnecken, der Gastfreundschaft und natürlich den Wanderungen. Stahlblaues Wasser, steilaufragende Bergklippen und wilde Wanderwege lassen das Wanderherz höher schlagen.
Wir haben die besten acht Wanderungen der Lofoten in einer Karte zusammengefasst (siehe weiter unten). Es sind alles Hin-und-Zurück-Wanderungen. Am Ausgangspunkt finden sich überall Parkplätze, wo man das Auto stehen lassen kann. Teilweise finden sich auch Toiletten vor Ort.
Grundsätzlich sind die Wege gut machbar. Einzig die eher sandigen Böden verwandeln sich nach den (regelmässigen) Regenfällig in Rutschbahnen. Gutes Schuhwerk gehört deshalb zur Standardausrüstung, Stöcke sind empfehlenswert. Wer ausserdem an die perfekt gemachten Schweizer Wanderwege gewöhnt ist, muss sich hier auf wildere Touren einstellen. Die Tritte fallen oft höher aus, die Wege sind schlechter unterhalten. Beides trainiert aber die Beine. Und: Die Wege sind nicht immer klar angeschrieben. Man folgt einfach dem Weg in die ungefähre Richtung. Wenn es mehrere hat, kommen sie wieder zusammen. Verloren geht man nicht.
Hier sind alle acht Wanderungen. Weiter unten beschreiben wir jede Tour ganz kurz in der Reihenfolge von links nach rechts:
Munkebu (Schutzhütte)
Diese Toure führt nicht wie alle anderen Touren auf einen Gipfel, sondern ins Landesinnere. Sie verläuft rund um Bergseen und durch wilde Landschaften. Die Seen sind mit Trinkwasser gefüllt. Man kann also die Flasche füllen, nicht aber in den See hüpfen wegen der Hygiene. Das Ziel der Tour ist die rote Schutzhütte Munkebu. Sie ist geschlossen. Wer aber möchte, kann sich vorab den Schlüssel organisieren und hier schlafen. Diese Tour ist im Verhältnis zu den anderen sehr gut ausgeschildert.
Info: 10,7 Kilometer, 760 Höhenmeter, 4 Stunden 30 Minuten

Reinebringen
Diese Wanderung ist DER Klassiker den Lofoten. Wer die Lofoten besucht, wandert auf den Reinebringen, daran führt sprichwörtlich kein Weg vorbei. Das zeigen auch die 100te von Besucherinnen und Besucher, die täglich den Gipfel besuchen. Kein Wunder, denn die Aussicht von oben ist einmalig. Atemberaubend. Wunderbar. Die Tour lohnt sich, egal wie viele andere Leute noch oben stehen. Die Wanderung selbst ist nicht weit, aber sie ist steil und anstrengend. Die Tour besteht aus einer langen, von Sherpas gebauten Treppe mit 2000 Stufen. Das sind knapp 1/5 des Anstiegs auf den Niesen).
Info: 6 Kilometer, 480 Höhenmeter, 2 Stunden 30 Minuten

Ryten
Den Weg könnte man auch «Holzlattli-Weg» nennen. Das Gebiet rund um den Ryten ist sehr moorig, und deshalb gerade nach Regenfällen eine ziemliche Schlammschlacht. Deshalb wurden die Wege auf Holzlatten gebaut. Dadurch wandert man trockenen Fusses über die Hügel bis zum Gipfel des Ryten. Der Gipfel scheint weit weg von allem zu sein und eröffnet den Blick auf einen einsamen Sandstrand. Hier entstehen auch die Bilder von Freunden, die sich mit letzter Kraft an einen Felsvorsprung krallen, unter ihnen öffnet sich der massive Abgrund. Vor Ort lüftet sich das Geheimnis hinter diesem Bild, aber mehr wollen wir mal nicht verraten. Wer Zeit hat, kann auch noch einen Abstecher zur Kvalvika-Beach machen. Sie ist nur über diesen Wanderweg zugänglich.
Info: 7,5 Kilometer, 680 Höhenmeter, 3 Stunden 15 Minuten

Offersøykammen
Einfach, gemütlich, kurz und schön, das ist die Wanderung zum Offersøykammen. Ab dem Parkplatz steht der Weg leicht über einen Bergrücken an. Erst zum Schluss wird es steil, dafür entschädigt – einmal mehr – die Aussicht den Schweiss. Fun Fact: Wir fühlten uns wie auf einem Schweizer Berg. Irgendwie haben die Schweizer den Offersøykammen gekapert, vor Ort hörten wir fast nur Schweizerdeutsch. Und sonst waren es Familien, denn die Tour ist auch mit Kindern gut machbar.
Info: 6 Kilometer, 460 Höhenmeter, 2 Stunden 30 Minuten

Mannen
Der Strand Vik gehört zu den Klassikern, bei Wind oder in den Wintermonaten surfen hier Kälteresistente und zeigen ihr Können. Die Tour selber startet etwas entfernt vom Strand. Der Weg folgt erst einer breiten Strasse, bevor die Schwierigkeitsstufe stark ansteigt: Der Grat am Ende ist eher ausgesetzt, Schwindelfreiheit ist auf dieser Wanderung von Vorteil. Nach der Tour lohnt sich ein Stopp im Visitor Center am Strand, sie haben feine hausgemachte Kuchen, Bananenbrot und natürlich Zimtschnecken.
Info: 4,2 Kilometer, 400 Höhenmeter, 2 Stunden

Tjeldbergtinden
War der Offersøykammen der Berg der Schweizer, so ist der Tjeldbergtinden der Berg der Einheimischen. Am Abend sind hier viele für eine Feierabendtour unterwegs. Genau dafür lohnt sich die Tour auch: Sie liegt nah an der grössten Stadt der Insel, Svolvaer. Von oben hat man einen wunderbaren Ausblick auf diese Stadt.
Info: 5 Kilometer, 380 Höhenmeter, 2 Stunden

Djevelporten
Die Teufelsporte bei Svolvaer macht ihrem Namen alle Ehre: Der bekannte Stein, zwischen zwei Felsen eingeklemmte Stein, findet sich bei der Djevelporten. Und manchmal kann man auf dieser Tour Kletterer beobachten, die den Svolværgeita erklimmen. Der erste Teil der Djevelporten besteht ähnlich dem Reinebringen nur aus Treppenstufen. Es ist bis an deren Ende kein schwieriger Weg. Danach wird es ausgesetzt bis zum Gipfel Fløya. Wem das zu schwierig ist, der lässt diesen Teil einfach weg. Die Aussicht überzeugt auch so.
Info: 3,5 Kilometer, 570 Höhenmeter, 2 Stunden

Delpen
Diese Tour startet in einem Wald. Ein kleiner Wald, einer der wenigen auf dieser Insel. Bald jedoch lichten sich die Bäume und man erhascht einen Blick auf die eindrückliche Panoramastrasse Midnattsolveien. Wer noch Energie hat, hängt die Wanderung bis nach Matmora an. Bei uns war es leider zu windig, weshalb wir diesen Teil weggelassen haben.
Info: 6 Kilometer, 480 Höhenmeter, 2 Stunden 30 Minuten

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