Vom Oberalppass nach Piotta – das ist die Zusammenfassung dieses Zweitägers. Er besticht mit Hütten, Steinböcken und menschenleeren Weiten.

Der rote Zug der Matterhorn-Gotthard-Bahn tuckert gemütlich hoch zum Oberalppass. Die Vorfreude steigt, denn die Berge und der Start dieses genialen Zweitägers rücken immer näher.
Oben angekommen, empfiehlt sich eine letzte Pipi-Pause, bevor es losgeht. Die ersten Meter verlaufen entlang der Passstrasse, doch schon bald zweigt der Weg nach rechts ab Richtung Maighelstal. Es gäbe die Alternative über den Tomasee mit zusätzlichen 200 Höhenmeter, wir haben uns aber für die direkte Route zur Maighelshütte entschieden. Nach rund eineinhalb Stunden erreicht man diese Hütte, die mit einer einzigartigen Terrasse aufwartet. Ein Stück Kuchen, einen Kaffee oder eine kühle Schorle sind ein Muss.
Auf die Maighelshütte folgt ein steter Anstieg auf dem Talboden des Maighelstal. Diese Höhenmeter fliegen unter den Schuhen nur so dahin, man bemerkt sie kaum. Der Anstieg zum Bornengopass ist dann schon steiler, doch auch der ist schnell bewältigt. Auf dem Pass gibt es zwei Optionen: Entweder über den rot-weiss markierten Weg einen kurzen Abstieg starten und von da wieder in die Cadlimohütte aufsteigen, oder aber die blau-weisse Variante nehmen, die mit 250 zusätzlichen Höhenmetern, dafür aber einem deutlich spannenderen und aussichtsreicherem Panorama, aufwartet.
In beiden Fällen erreicht man die Cadlimohütte rund fünf Stunden nach dem Start und kann den Wander-Feierabend nach 1000 absolvierten Höhenmetern und 14 Kilometer Distanz ausklingen lassen. Und sich an den vielen Steinböcken erfreuen, die abends zu Besuch kommen und den Schleckstein verspeisen.
Am Folgetag steht ein wunderschöner Abstieg ins Tessin bevor. Schon kurz nach der Hütte starten die vielen kleinen Seen, vom Lago Scuro über die Laghetti di Taneda und Lago di Tom bis zum Lago Ritòm. Sie alle liegen wunderschön in der Natur, leuchten in allen Blau-Schattierungen und ein jeder lädt zum Sprung ins kühle Nass ein.
Für den Abstieg bis zum Lago Ritòm benötigt man insgesamt rund drei Stunden. Ganz in der Nähe des Lago Ritòm liegt dann auch bereits das Ziel der Tour, die Bergstation Piora. Die Standseilbahn (mit sehr lustigem Aussehen und anscheinend die steilste Standseilbahn Europas) bringt einem für 15 Franken (das Ticket erhält man in der Besenbeiz daneben) gemütlich nach Piotta, wo es mit dem öffentlichen Verkehr und müden Beinen nach Hause geht.
Start
Oberalppass
Ziel
Piora-Piotta
Länge
25 km
Höhenmeter
1200 Hm rauf
1400 Hm runter
Dauer
8 Stunden
Erreichbarkeit
öV bis Oberalppass
Verpflegung
Oberalppass, Maighelshütte, Capanna Cadlimo, Piora, Piotta
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