Lidernenhütte– Urner Best-Off
- wanderblondies
- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Diese Tour entführt einem für zwei Tage. Sie lässt den Alltagstrudel verblassen dank Seilbahnfahrt, Gipfelerlebnis und Hüttencharme.

Der Kanton Uri beeindruckt und immer wieder: Zu beiden Seiten steigen die Berge steil in die Höhe. Am einen Ende glitzert der Vierwaldstättersee, am anderen wartet der Gotthardpass mit Verheissungen von Wärme, Ferien und Süden auf. Und dazwischen, da gibt es wunderbare Bergtouren, so wie dieser Zweitäger.
Der Start der Tour befindet sich an der Talstation des Eggberge-Bähnli. Dafür fährt man mit dem Auto oder dem öV nach Flüelen und nimmt von dort den Bus bis an die Eggberge. Wenn man ihn verpasst oder gerade keiner fährt, ist die Strecke auch zu Fuss gut machbar.
Oben angekommen, will man ein erstes Mal verweilen. Denn der Blick von dieser Sonnenstube aus auf die umliegenden Gipfel ist bereits einmalig. Schon ist man atemlos, dabei hat die Tour noch nicht einmal gestartet!
Erst führt sie entlang der Strasse und über eine Weide, bevor der Weg in die Wälder abtaucht. Wer die Tour ab Mitte Juli unter die Füsse nimmt, kann sich auf Blaubeersträucher freuen. Blaue Lippen, gefleckte Hände und volle Bäuche ahoi. Nach dem ersten Schmaus, folgt schon bald die Hüenderegg. Hier empfiehlt sich ein Picknick. Wer noch Blaubeer-Energie oder einen leeren Rucksack hat, läuft weiter bis zum Fläschkiosk.
Danach starten die Höhenmeter bis zum Schön Chulm und dann über den Pass beim Hagelstock. Ein grosser Push, dann ist es geschafft.
Nach dem Pass folgt der lohnende Abstieg zum Spilauer See. Wer will, hüpft ins kühle Nass und frischt so die müden Beine auf. Im Sommer ist auch das Alpbeizli Spilau bewartet, es gibt kleine Snacks und Alpkäse zum Mitnehmen.
Bis zur Lidernenhütte ist es von hier nicht mehr weit. Auf der Terrasse mit Blick auf die Rückseite der Gratwanderung Klingen- und Fronalpstock entspannt man schnell. Und nach dem Abendessen mit gemütlicher Hüttenstimmung schlüpft man müde und zufrieden in den Seidenschlafsack.
Der zweite Tag beginnt mit dem typischen Hüttenzmorgen. Dann schnürt man die Wanderschuhe und legt mit der Querung von der Lidernenhütte bis nach Alplen los. Sie geht locker von den Füssen, denn über zwei Kilometer steigt man knapp 400 Höhenmeter in schönster Umgebung ab. Dafür steigt der Weg danach steil an. Der erste Anstieg ist kurz, dann liegt der Alpler See vor einem.
Nach dem See folgt der eigentliche Anstieg: In immer steiler werdendem Zickzack windet sich der Weg über knackige 500 Höhenmeter. Doch es gibt wenige Höhenmeter, die sich so sehr lohnen: Der Gipfel des Rophaien gehört zu den fantastischsten und eindrücklichsten der Schweiz. Das riesige Kreuz thront hoch über dem funkelnden See, dahinter öffnen sich die Zentralschweizer Alpen, an schönen Tagen erblickt man gar zig 4000er.
Der erste Teil des Abstiegs verläuft gleich wie der Aufstieg. Am Punkt 1705 zweigt man ab und läuft via Butzen nach Riemenstalden. Ab hier fährt der «Wanderbus» zurück nach Sisikon. Aber Achtung: Der Bus fährt morgens und abends zwei Mal. Man muss gut timen, plant gar lieber etwas mehr Zeit in Riemenstalden ein. Die lässt man mit einem Glace oder Kaffee im Restaurant vis-à-vis der Busstation verstreichen.
Start
Talstation Eggberge
Ziel
Busstation Riemenstalden
Länge
21 Kilometer
Höhenmeter
1550 Hm rauf
1980 Hm runter
Dauer
8,5 Stunden (über zwei Tage)
Erreichbarkeit
öV oder Auto bis Flühlen, Bus zur Talstation Eggberge
Verpflegung
Eggberge, Fläschkiosk, Alpbeizli Spilau, Lidernenhütte, Riemenstalden
Hinw
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