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Alpstein – Vier Tage in luftiger Höhe

  • Autorenbild: wanderblondies
    wanderblondies
  • 14. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Stahlseile, Steinböcke und Schlorziflade: Der Alpstein bietet schlichtweg alles. Vier Tage in der Alpinwelt bringen einen an die Grenze, aber belohnen auch mit unvergesslichen Momenten.

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Drei Kantone, drei Bergseen, der höchste Gipfel auf 2502 Meter und etwas von den coolsten Wanderwegen der Schweiz – das ist der Alpstein! Diese kleine «Alpenenklave» steht weit weg von imposanten Viertausendern, doch das Gebiet hält locker mit ihnen mit. Hier gehen grandiose Ausblicke, Gipfelerlebnisse und abwechslungsreiche, vor allem aber auch anspruchsvolle, Wanderwege Hand in Hand.


Den Alpstein kann man sich vorstellen als Dreieck, von dessen einer Ecke die beiden Seiten in die Höhe steigen und die gegenüberliegende Linie auf der Höhe verläuft. Dieses Dreieck verspricht eine viertägige Wanderung, die ihresgleichen sucht. Wir haben sie gewandert und geben die Infos gerne weiter. Dazu muss aber gesagt sein:


Diese Tour ist schwierig! Egal, was in den sozialen Medien erzählt oder gezeigt wird: Turnschuhe sind hier schlichtweg fehlt am Platz. Es ist eine anspruchsvolle Tour mit langen Etappen. Die Wege weisen Stahlseile, Eisentritte und No-Fall-Zones auf. Der Alpstein schreibt viele Routen – unserer Meinung nach – sehr grosszügig als rot-weisse Wanderwege aus. Es weisen aber viele alpine, und somit blau-weisse, Elemente auf. Deshalb: Die richtige Ausrüstung ist ein Muss und Vorsicht geboten!


1. Tag – Wasserauen-Schäfler

Die Wanderung startet in Wasserauen. Erst steil, dann immer gemächlicher, dauert es rund eine Stunde bis zum Seealpsee. Am Ufer dieses wunderschönen Sees, oder einem der beiden Gasthäuser, gibt es eine Pause und ein Zmittag. Dann geht es weiter Richtung Äscher. Achtung: Dieser Weg erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die richtige Ausrüstung! Steil und ausgesetzt zickzackt sich nämlich der Weg durch den Wald. Lichtet sich dieser, erblickt man schon bald den Äscher. Weil das Häuschen so imposant ist, zieht es auch zig Touristen an. Deshalb empfehlen wir, weiter zu gehen bis zur Ebenalp, und dort eine letzte Pause einzulegen. Dann fehlt nur noch der Schlussanstieg bis zum Schäfler, bevor es heisst: «Schlorziflade» gönnen und ins Zimmer einchecken.

Kurzinfo zur Etappe: 9 Km, 1150 Hm rauf, 120hm runter, 4 Stunden, T3 Bergwanderweg


2. Tag – Schäfler-Rotsteinpass

Nach einem stärkenden Frühstück wandert man los Richtung Säntis. Auf schmalen Wegen – die schwierigen Stellen sind mit Seilen gesichert – quert der Weg an den Altenalptürmen vorbei zum Lötzlisälplisattel. Hier wechselt er die Bergseite und führt durch die vordere Öhrligrueb wieder steiler bergwärts. Die Landschaft wird steiniger und alpiner, und die Hände kommen vermehrt zum Einsatz. Vor dem Gipfel des Säntis wartet die Himmelsleiter; ein steiler, mit Eisentritten und Stahlseilen versehener Weg. Auf dem Säntis gibt es eine Pause mit Zmittag zur Stärkung, denn nun folgt das Schlussbouquet: Der Lisengrat. Achtung: Dieser Grat ist stark (!) ausgesetzt! Augen auf, volle Konzentration und das richtige Material sind geboten. Entspannung gibt es erst in der Rotsteinpasshütte. Und Ablenkung dank der Steinböcke.

Kurzinfo zur Etappe: 9 Km, 890 Hm rauf, 680hm runter, 4 Stunden, T3 im oberen Bereich


3. Tag – Rotsteinpass-Staubern

Es gibt wenig schöneres als den Sonnenaufgang auf der Rotsteinpasshütte. Darum lohnt sich das früher Aufstehen vor dem Zmorgen. Danach startet der Weg steil in den Tag über die Flieswand bis zum Altmannsattel. Es ist der anspruchsvollste Teil der ganzen Strecke, und nur für geübte und sichere Berggänger! Nach dem Aufstieg folgt der entspanntere Abstieg bis zur Zwinglipasshütte, wo ein Kaffee wartet. Das nächste Ziel ist der Fählensee, und das Bollenwees, wo es Zmittag gibt. Nun folgt der letzte Anstieg des Tages zur bekannten Saxer Lücke und von da weiter zur Staubern. Mit Sicht über das Rheintal und feinem Dessert lässt man den Abend ausklingen.

Kurzinfo zur Etappe:12 Km, 700 Hm rauf, 1080hm runter, 4,5 Stunden, T3-T4 Berg- und Alpinwanderweg


4. Tag – Staubern-Hoher Kasten

Nach den anstrengenden letzten zwei Tagen ist diese letzte Etappe einfach nur Genuss pur. Ab der Staubern verläuft der Weg mit grandioser Aussicht in einem leichten auf und ab dem Grat entlang. Er ist nie schwierig, man kann die Seele baumeln lassen. Vor dem Hohen Kasten folgen die letzten steilen Höhenmeter, dann sind die vier Tage Alpstein bewältigt. Im Drehrestaurant kann man das Panorama ein letztes Mal aufsaugen, bevor es mit der Kastenbahn zurück nach Brülisau und nach Hause geht.

Kurzinfo zur Etappe: 5 Km, 380 Hm rauf, 340hm runter, 2 Stunden, T3 Bergwanderweg

Start

Wasserauen

Ziel

Brülisau

Länge

35.5 Kilometer

Höhenmeter

3900 Hm rauf

3000 Hm runter

Dauer

17.5 Stunden (über vier Tage)

Erreichbarkeit

öV oder Auto bis Wasserauen, ab Brülisau zurück

Verpflegung

Es hat regelmässig Restaurants und Hotels unterwegs


 
 
 

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